Melamingeschirr - wieso du es meiden solltest.
Campinggeschirr gibt es viel auf dem Markt. In unterschiedlichen Materialien, für fast jeden Einsatzzweck passend. Besonders beliebt aber ist Geschirr aus Melamin. Es ist leicht, bruchsicher, meist ansprechend bunt und relativ günstig - scheinbar also der ideale Begleiter auf Reisen, beim Campen oder im Van.
Was so schön und praktisch klingt, hat allerdings einen nicht unerheblichen Haken. Was bei der Verwendung von Melamingeschirr zu beachten ist, haben wir dir in diesem Artikel zusammengefasst.
Was ist eigentlich Melamin?
Melamin ist ein geruch- und geschmackloses Pulver, das aus Harnstoff gewonnen wird. Dieser wiederum entsteht unter anderem bei der Verbrennung von Erdgas. Wird Melamin nun mit Formaldehyd versetzt, entsteht Melaminharz. Und dieses Melaminharz wird oftmals zu Geschirr verarbeitet. Und genau hier ist Vorsicht geboten!
Aber wieso ist Melamin giftig?
Ab einer Temperatur von 70°C setzt Geschirr aus Melamin die Bestandteile Melamin und Formaldehyd frei. Diese können in die Speisen übergehen oder (in Form von Gasausdünstungen) über Nasenschleimhäute aufgenommen werden. Beide Stoffe stehen im Verdacht krebserregend und Auslöser für Allergien zu sein.
Auch wenn manche Hersteller die Verwendung in Mikrowellen freigeben, hierauf sollte auf Grund zuvor beschriebener Punkte gänzlich drauf verzichtet werden.
Doch nicht nur heiße Temperaturen, sondern auch säure- und stark fetthaltige Speisen (z.B. Tomatensuppe, angemachte Salate oder auch Zitrusfrüchte) können Giftstoffe aus dem Geschirr herauslösen. In Kombination mit Hitze wird es dann noch gefährlicher.
Recycling - ein weiteres Problem!
Alle Gesundheitsrisiken mal außer Acht gelassen, Melamingeschirr ist auf jeden Fall schädlich für die Umwelt. Denn: Es lässt sich nicht bzw. nur sehr schwer recyceln! Im Gegensatz zu reinem Plastik welches im Recyclingprozess zerkleinert und unter großer Hitze umgeformt wird, funktioniert dieses Vorgehen bei Melaminkunststoff nicht. Zwar lässt es sich zerkleinern, nicht aber umformen. Alternativ wird es zu Pulver zermahlen und versucht in neue Formen zu bringen. Die bittere Wahrheit ist allerdings, dass es oftmals im Sondermüll landet.
Welche Alternativen gibt es?
Bambusmaterialien werden oft als biologische und nachhaltige Alternative angepriesen. Oftmals sogar mit dem Versprechen einer möglichen Kompostierung auf dem Biomüll.
Theoretisch zwar korrekt, dass der Bambusanteil (es werden zermahlene Bambusfasern verarbeitet) biologisch abbaubar ist und verrotten würde, allerdings werden durch das Verkleben mit Melamin diese beiden Materialien untrennbar miteinander verbunden. Eine Kompostierung daher unmöglich.
Eine gute Alternative findet sich in Edelstahlgeschirr. Es ist bruchsicher, hitzebeständig und äußerst stabil. Eventuelle Beulen und Kratzer sind zwar möglich, zeugen dann aber lediglich von erlebten Abenteuern als dass sie einen ernsthaften Schaden darstellen.
Wer oft mit dem Rucksack unterwegs ist und es ein bisschen leichter braucht, der sollte einen Blick in Titangeschirr werfen. Ähnlich robust wie Edelstahl, absolut rostfrei und sehr leicht. Und leider auch sehr teuer.
Wem der reine Metalllook zu eintönig ist, der darf sich Emailgeschirr näher anschauen. Das Material, welches man ggf. noch aus Omas Küche kennt, ist in vielen Farben und Formen erhältlich und bringt auch noch einen Touch Nostalgie mit in den Campervan. Ziemlich sexy!
Und das Beste: Email besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Quarz, Soda, Feldspat und anderen Metalloxiden. Diese werden im Ofen bei 850°C auf einen Metallkern aufgeschmolzen. Das Ergebnis ist eine glatte, schadstofffreie, hitzebeständige und vor allem robuste Oberfläche.
Wir sind gespannt, was habt ihr auf euren Reisen dabei und wieso? Was sind eure Erfahrungen und was würdet ihr beim nächsten Kauf beachten oder anders machen? Wenn ihr mögt, schreibt uns an support@campolibre.eu.
- Tags: Kochen Nachhaltigkeit
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